Anstieg der Verkaufszahlen von Baclofen seit 2008

Aus Frankreich gibt es gut dokumentierte Zahlen über den ansteigenden Verkauf von Baclofen seit 2008.
(pn, 13.10.2014)

Verkaufszahlen Frankreich
(Laufend aktualisierte Datenquelle …)
 

Hier die Erklärung der einzelnen Meilensteine:

  1. Erscheinungsdatum (Frankreich) von Olivier Ameisens Buch (9. Oktober 2008).
  2. Erscheinungsdatum des Fachartikels von Olivier Ameisen und Renauld de Beaurepaire: «Suppression de la dépendance à l’alcool et de la consommation d’alcool par le baclofène à haute dose.» (8. Februar 2010)
  3. Warnung der Afssaps vor der off-label-Anwendung von Baclofen gegen den Alkoholismus. Die Afssaps war die Vorgänger-Organisation der ANSM (Agentur zur Überwachung der Medikamentensicherheit) (6. Juni 2011).
  4. Stellungnahme der Afssaps zu Gunsten von Baclofen für ebendieser Therapie-Anwendung (24. April 2012).
  5. Erscheinungsdatum des Buches von Dr. Renaud de Beaurepaire «Verités et mensonges sur le Baclofène» (Wahrheit und Lügen über Baclofen,
    8. April, 2013).
  6. Baclofen-Kolloquium, Paris,  Hôpital Cochin (3. Juni 2013).
  7. Vorgezogene, auf drei Jahre befristete französische Zulassung (RTU) (14. März 2014).
  8. Die französischen Krankenversicherungen übernehmen nach einem doppelministeriellen Erlass (Finanzen / Gesundheit & Soziales) jetzt auch die Medikamentenkosten (13. Juni 2014).

Die in der Grafik dargestellten Zahlen wurden von der auf die Erhebung von Daten des französischen Gesundheitswesens spezialisierten Firma Celtipharm publiziert. Die Firma wollte jedoch auf Anfrage nicht dazu Stellung nehmen, wie diese Daten für Baclofen genau erhoben wurden. Ob das zum Beispiel nur verschreibungspflichtig oder das Total aller abgegebenen Medikamente sind. Aus Frankreich weiß man immerhin, dass das Medikament Baclofen zur Behandlung der Alkoholabhängikeit in bis zu 75 % der Fälle schon vor der RTU (siehe oben) von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet wurde.

Aus Deutschland gibt es keine vergleichbaren Werte. In Frage kämen noch die jährlichen Arzneimittelreports der Barmer GEK. In den Jahren 2009 bis 2013 blieben die dort publizierten Verkaufszahlen für Baclofen jedoch so gut wie unverändert. Das erstaunt aus folgendem Grund nicht (Zitat aus den oben zitierten Reports):

„Die Arzneiverordnungen als wichtigste Datengrundlage unseres Reports umfassen die in Apotheken zulasten der BARMER GEK abgegebenen Arzneimittel.“

Und da Baclofen als Therapie der Alkoholabhängigkeit in Deutschland nicht zugelassen ist, wird es auch nicht erstattet und ein allfälliger Anstieg der Varkaufszahlen schlägt sich somit in den Reports der Barmer GEK nicht nieder. Gleich verhält es sich auch mit dem GKV-Arzneimittelindex:

„Datengrundlage des Projekts sind die Verordnungen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung innerhalb eines Kalenderjahres, die in öffentlichen Apotheken eingelöst werden“ (Quelle …)

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