Wirksamkeit von Baclofen für die Risikominimierung bei Alkoholabhängigkeit. Literaturrecherche und Beobachtung von 81 Patienten über 6 Monate – Université de Versailles 2013

Efficacité du baclofène dans la stratégie de réduction des risques chez les patients alcoolo-dépendants, revue de la littérature et étude sur 81 patients suivis pendant 6 mois en ambulatoire
Autor: Nicolas Dussère
(pn, 03.07.2015)

Dissertation im französischen Original

Deutsche Übersetzung des Kapitels „Zusammenfassung“ (Seite 2)

Alkoholmissbrauch ist heute in Frankreich die zweithäufigste Todesursache und es gibt bisher keine bekannte Therapie, welche dies signifikant zu ändern vermochte.

Nachdem erste Studien die mögliche Wirkung von Baclofen als Anti-Craving-Medikament nahe gelegt hatten, schlug Prof. Olivier Ameisen 2005, gestützt auch durch seine eigene Fall-Studie, die Verschreibung von hoch dosiertem Baclofen vor. Daraus resultierten dann verschiedene größere Reihenuntersuchungen, welche seine Beobachtungen bestätigten.

Unsere eigene Untersuchung knüpfte an solche Studien an, und so wurden vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012 über einen individuellen Zeitraum von jeweils sechs Monaten insgesamt 81 Alkoholabhängige Patienten (53 Männer und 28 Frauen) mit Baclofen und in nach oben nicht limitierter Dosierung von einem Professor der Psychiatrie und vier weiteren Psychiatrie-Fachleuten behandelt.

59,2 % der Patienten litten unter einer oder mehreren begleitenden psychischen Störungen und 55,6 % unter ihnen unterzogen sich bereits zuvor einer spezifischen medikamentösen oder stationären Behandlung ihrer Alkoholabhängigkeit.Die bei Beginn der Untersuchung von den Patienten durchschnittlich konsumierte Alkoholmenge betrug 172 Gramm Reinalkohol pro Tag.

Nach sechs Monaten der Behandlung betrug die mittlere Baclofen-Dosis 169,3 mg pro Tag, das heißt mehr als das Doppelte der ursprünglich durch die Marktzulassung des Medikaments bei ambulanter Behandlung vorgesehenen Menge (75 mg / Tag). 28 % der Patienten waren danach abstinent und 68 % unter ihnen blieben unter der Schwelle „risikoarmer Konsum“ wie sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert. Gesamthaft reduzierten 83 % aller Patienten ihren Alkoholkonsum um mindestens die Hälfte.

Alles in Allem bestätigen die Resultate der vorliegenden Studie einmal mehr die Möglichkeit, dass alkoholabhängige Patienten durch Baclofen zu einer Abstinenz gelangen oder ihnen diese Behandlung zumindest eine Perspektive der Risikominimierung eröffnet.

(Übersetzung: Baclofen.Wiki)

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