Baclofen und Alkoholabhängigkeit: Eine Wende mit Verspätung? – Université Montpellier 2014

Baclofène et alcoolo-dépendance, un bouleversement à retardement?
Autor: Paul Monguillot, Université Montpellier, UFR de médicine
(pn, 02.07.2015)

Aus Frankreich (Montpellier) gibt es eine neue Doktorarbeit zu Baclofen, welche in den französischen Baclofen-Patienten- und Ärztevereinigungen einige Beachtung fand, jedenfalls wurde hier (Baclofene.org) und hier (RESAB) darüber berichtet.

Die Resultate sind einmal mehr sehr ansprechend, nachstehend unsere Übersetzung der wichtigsten Grafiken aus der Originalarbeit. Die Grafiken sind dort leider nicht nummeriert, deshalb haben wir bei unseren Übersetzungen jeweils unten Links die Seitennummern hinzugefügt.

Die Dissertation im französischen Original

Die wichtigsten Eckdaten der Untersuchung:

  • Beobachtende retrospektive Studie mit Patienten von Dr. Patrick de la Selle (Paris).
  • Einschlusskriterien: Bisherige Behandlungsdauer mit Baclofen bei Untersuchungsbeginn von mindestens drei Monaten mit mindestens drei Konsultationen.
  • Ausschlusskriterien: Behandlung mit Baclofen für ein anderes Krankheitsbild als Alkoholabhängigkeit, z.B. Kokainkonsum oder Essstörung (Bulimie).
  • Von insgesamt 170 Patienten konnten auf diese Weise 94 Patienten berücksichtigt werden.
  • Davon konnten 43 Patienten nicht erreicht werden, sei es, weil die Telefonnummer ungültig war oder weil die Patienten auf einen dreimaligen telefonischen Kontaktversuch nicht reagierten.
  • 6 Patienten welche zwar erreicht werden konnten, wollten bei der Untersuchung von sich aus nicht mitwirken.
  • Sodann wurde die Untersuchung mit insgesamt 45 Patienten durchgeführt.

Deutsche Übersetzung der wichtigsten Grafiken

Bild 1: Gleichzeitig zu Baclofen notwendige Hilfen im Vergleich zu vorherigen Behandlungsmethoden

Gleichzeitig zu Baclofen notwendige Hilfen im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden

Bild 1: Gleichzeitig zu Baclofen notwendige Hilfen im Vergleich zu vorherigen Behandlungsmethoden

Bild 1: Deutlich ist zu sehen, wie mit Baclofen die Notwendigkeit von weiteren parallelen Therapiemaßnahmen (Psychopharmaka, Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, qualifizierte Entgiftung) markant sank.

Bild 2: Alkoholkonsum. Vergleich zwischen herkömmlichen Behandlungen und der Behandlung mit Baclofen

Alkoholkonsum. Vergleich zwischen herkömmlichen Behandlungen und der Behandlung mit Baclofen

Bild 2: Alkoholkonsum. Vergleich zwischen herkömmlichen Behandlungen und der Behandlung mit Baclofen

Bild 2: Der durchschnittliche Alkoholkonsum mit konventionellen Behandlungsmethoden sank nur wenig, mit Baclofen kam es hingegen zu einer sehr markanten Abnahme.

Bild 3: Alkoholkonsum nach herkömmlichen Behandlungsmethoden (Zeitlicher Verlauf)

Alkoholkonsum nach herkömmlichen Behandlungsmethoden (Zeitlicher Verlauf)

Bild 3: Alkoholkonsum nach herkömmlichen Behandlungsmethoden (Zeitlicher Verlauf)

Bild 3: „Konsum Null oder fast Null“ oder „Konsum teilweise reduziert“ erreichten mit herkömmlichen Behandlungsmethoden nach einem Jahr zusammengenommen 43 % (16 + 27 %) der Patienten, während der Alkoholkonsum bei 57 % der Patienten nach einem Jahr unverändert blieb. Einen Konsum von Null oder fast Null erreichten lediglich 16 %.

Bild 4: Alkoholkonsum nach der Baclofen-Behandlung (Zeitlicher Verlauf)

Bild 4: Alkoholkonsum nach der Baclofen-Behandlung (Zeitlicher Verlauf)

Bild 4: Alkoholkonsum nach der Baclofen-Behandlung (Zeitlicher Verlauf)

Bild 4: „Konsum Null oder fast Null“ oder „Konsum teilweise reduziert“ erreichten mit der Baclofen-Behandlung nach einem Jahr zusammengenommen 97 % (65 + 32 %) der Patienten, während der Alkoholkonsum lediglich bei 3 % der Patienten nach einem Jahr unverändert blieb. Einen Konsum von Null oder fast Null erreichten insgesamt 65 %.

Bild 5: Maximale Dauer der Abstinenz oder des risikolosen Konsums

Bild 5: Maximale Dauer der Abstinenz oder des risikolosen Konsums

Bild 5: Maximale Dauer der Abstinenz oder des risikolosen Konsums

Bild 5: Betrachtet man die maximale Dauer der Abstinenz oder des risikoarmen Konsums, dann ist Baclofen
den konventionellen Behandlungsmethoden deutlich überlegen.

Bild 6: Dosis beim Erreichen des Therapieziels (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol)

Bild 6: Dosis beim Erreichen des Therapieziels (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol)

Bild 6: Dosis beim Erreichen des Therapieziels (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol)

Bild 6: Hier die Verteilung nach Patienten für die notwendige Dosis zum Erreichen des Therapieziels (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol). Nicht aus der Grafik ersichtlich, jedoch im Text erläutert: Diese durchschnittliche Dosis lag bei 143 mg / Tag, bei einem Median von 120 mg / Tag und bei einem Minimum / Maximum von 30 respektive 300 mg / Tag.

Bild 7: Ausmaß der Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol (Prozentualer Anteil)

Bild 7: Ausmaß der Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol (Prozentualer Anteil)

Bild 7: Ausmaß der Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol (Prozentualer Anteil)

Bild 7: Und hier noch die prozentuale Verteilung, welche Patienten Dank der Baclofen-Therapie den Therapieerfolg (Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol) in welchem Ausmaß erreichten.

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