Alkoholabhängigkeit – bin ich betroffen?

Es gibt verschiedene Ansätze, eine Alkoholabhängigkeit zu diagnostizieren. Die hier verwendeten sechs Kriterien hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Diagnose von Alkoholabhängigkeit ausgegeben:

1) Starkes oder zwanghaftes Verlangen, Alkohol zu konsumieren (Fachterminus: Craving)

2) Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Menge, Beginn oder Ende des Konsums (d. h. es wird regelmäßig mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum konsumiert als geplant oder es besteht der anhaltende Wunsch bzw. wiederkehrende Versuche, den Alkoholkonsum zu verringern oder zu kontrollieren, ohne dass dies nachhaltig gelingt)

3) Körperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion

4) Nachweis einer Toleranz (um die gewünschte Wirkung hervorzurufen, sind zunehmend größere Mengen an Alkohol erforderlich)

5) Einengung des Denkens auf Alkohol (d. h. Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums)

6) Anhaltender Substanzkonsum trotz gesundheitlicher und sozialer Folgeschäden für den Konsumenten, obwohl der Betroffene sich über die Art und das Ausmaß des Schadens bewusst ist oder bewusst sein könnte (z. B. Leberkrankheiten wie Leberzirrhose, eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen, Verlust des Führerscheins oder Arbeitsplatzes, Trennung des Lebenspartners, Rückzug des Bekannten- und Freundeskreises etc.)

Wenn drei der sechs Kriterien mindestens einen Monat lang gleichzeitig vorhanden sind, liegt eine Abhängigkeit vor. Dabei müssen neuerdings im Gegensatz zu früheren Versionen die „klassischen“ Symptome der körperlichen Abhängigkeit, d. h. Toleranz und Entzugserscheinungen nicht mehr unbedingt vorhanden sein, wenn ausreichend andere Symptome zutreffen.

Quelle: Deutsche Suchthilfestatistik

zum Weiterlesen: Wikipedia

zum Weiterlesen: ICD 10

zum Weiterlesen DSM V – der neue Suchtbegriff

Ihren aktuellen Alkoholkonsum können Sie hier berechnen. Dort finden Sie auch ein Trinktagebuch zum Herunterladen (Format .pdf)

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